Commerzbibliothek
Ort des Verbrechens
Die älteste Wirtschaftsbibliothek der Welt
wünscht sich zum Geburtstag einen Kurzkrimi und schenkt dem besten
Autor 275 Euro.
Es war eine sternlose Nacht, in der Kaufmann Bartholomäus Wieck
die Treppe zur Commerzbibliothek hinaufstieg. Da durchbrach ein
gellender Schrei die Stille?...“
Was den Kaufmann dort für ein Grauen erwartet, ist ganz der
Fantasie überlassen. Denn mit diesem oder einem anderen ersten
Satz könnte Ihr Commerzkrimi beginnen. Wirtschaft und Verbrechen
sind für Autoren seit jeher ein interessantes Feld für
Geschichten. Und genau darum geht es auch beim Commerzkrimi-Wettbewerb:
um spannende, von Hamburgern geschriebene Kurzkrimis.
Die älteste Wirtschaftsbibliothek der Welt wünscht sich zum
275. Jahrestag von allen Hamburgern Neues zum Thema „Tod in der
Commerzbibliothek“. Dabei ist es den Verfassern überlassen,
ob sie ihren Kurzkrimi im Gründungsjahr der Bibliothek, in der
Gegenwart oder irgendwann dazwischen ansiedeln. Tatort allerdings muss
die Commerzbibliothek sein und die Geschichte einen Bezug zum
Jahr 1735 haben.
Hat das Opfer vorher eine Seereise unternommen? Freunde im eleganten
Kontorhaus getroffen? Oder im Büchermagazin etwas gesucht? Ist
eine Zeitungsanzeige aus dem Jahr 1735 der Auslöser für ein
neues Verbrechen? Verbirgt sich ein dunkles Geheimnis hinter den im
Jahr 1755 verschwundenen Büchern? Oder spielt ein
Bücherschädling mit dem Namen „Totenuhr“ eine
unheilvolle Rolle? Vielleicht geht es aber auch nur um Geld, Liebe oder
Macht. Das ist den Autoren völlig freigestellt. Vorgabe ist nur,
dass fünf der folgenden zehn Begriffe im Krimi auftauchen: Atlas,
Buchbinder, Bibliothekarin, Commerzdeputation, Lesesaal, Oktant,
Ratsweinkeller, Convoyschiff, Kontor oder der Kaufmann
Bartholomäus Wieck.
Bei der Teilnahme spielt es keine Rolle, ob der Commerzkrimi das erste
Werk des Autors ist oder ob ein Profi an die Arbeit geht. Um die
eingereichten Krimis kompetent beurteilen zu lassen, holt sich die
Commerzbibliothek professionelle Unterstützung von der
Bestsellerautorin und Verfasserin historischer Hamburg-Krimis
Petra Oelker. Sie bildet gemeinsam mit dem Präses der
Handelskammer, Frank Horch, und Bibliotheksleiterin Dagmar Groothuis
die Jury und entscheidet über die Sieger. Die
Gewinnerbeiträge werden auf der Homepage der Handelskammer
veröffentlicht. Die Preisverleihung und eine Lesung der
prämierten Krimis wird am 4. November, dem Tag der offenen
Tür der Commerzbibliothek, stattfinden.
Für alle, die die Bibliothek vor Ort erleben und sich hier Ideen
und Anregungen holen möchten, ist eine
„Inspirationsstation“ eingerichtet. Ab Mai sind dort die
Baupläne der „Alten Commerzbibliothek“,
verschiedene Zeitungsartikel – auch einige aus dem Jahr 1735 -,
Auszüge aus historischen Hamburger Adressbüchern und vieles
mehr zu finden. Jeder kann sich inspirieren und danach seiner
Fantasie gruseligen, freien Lauf lassen.
Informationen
Der Krimi-Wettbewerb zum Thema „Tod in der
Commerzbibliothek“ läuft ab sofort, Einsendeschluss ist
Montag, der 2. August. Teilnahmeberechtigt sind alle in Hamburg
wohnenden Autoren ab 16 Jahre, die Spaß am Schreiben haben. Der
Umfang sollte fünf Normseiten nicht überschreiten, darf aber
gern kürzer sein. Die ausführlichen
Wettbewerbsbedingungen sind zu finden unter
www.commerzbibliothek.de.
hamburger wirtschaft, Ausgabe Mai
2010